Eine Villa am Meer lebt von ihrem Ausblick. Umgeben von zerklüfteten Felsen und knorrigen Olivenbäumen, ist hier ein Bauvorhaben mit klarer Zielsetzung entstanden. Architektur, die sich Innen wie Außen harmonisch in das raue Landschaftsbild integriert. Räume, so offen gestaltet, dass ihre Bewohner im Haus die gleiche Weite spüren wie draussen vor der Haustür. Nur wenige Meter entfernt von der Küste des Mittelmeers.
2020, Neubau, Mittelmeer
Fotografie: Sofie Latour
Der neutrale Naturstein London Grey harmoniert mit der felsigen Landschaft der Umgebung – und fühlt sich auch barfuß gut an. Wird es zu heiß, spendet das Shutter kostbaren Schatten. Im mediterranen Klima, umweht von einer sanften Meeresbrise, entsteht auf der Holzoberfläche eine gleichmäßige und natürliche Patina.
Unter dem Shutter kommen Familie und Freunde am Abend zusammen. Lassen den Tag gemeinsam ausklingen und genießen den Sonnenuntergang – bei einer Flasche Rosé an der langen Tischplatte aus dunkelgrünem Quarzit. Oben spiegelglatt, ist die Unterseite grob und lebendig. Getragen von einem dezenten längs-ausgerichteten schmiedeeisernem Mittelfuß, scheint der schwere Stein fast zu schweben. Auch die freistehenden Wände des Pools sind aus dem dunkelgrünen Quarzit. Ist der Wasserfall aktiv, läuft das Wasser beständig über das robuste Material. Im Sonnenuntergang entsteht ein leichter Schimmer auf der Oberfläche.
Das Treppenhaus ist reduziert auf das Wesentliche. Die Bruchsteinwand setzt der geradlinigen Gestaltung eine haptische Textur entgegen – und bringt die raue Landschaft der Umgebung in das Haus. Der Handlauf des Geländers aus Schwarzstahl wird subtil von unten beleuchtet – für eine entspannte Lichtstimmung.
Die Badewanne liegt mitten im Raum. Die Wanne selbst, rundgeschwungener Mineralguss, wirkt filigran und fein, eingefasst in einen hellgrauen Steinquader. An seinen Enden noch bruchrau gehalten, entsteht ein lebendiger Kontrast zwischen schwer und leicht, massiv und filigran. Die Dusche ist ausladend in den grauen Stein gefasst – so viel Platz wie unter einer Freiluftdusche am Strand. Perfekt für ein sorgloses Ambiente. Tage, an denen man nicht viel mehr braucht als Badeshorts oder Bikini.
Groß, weit und hell ist die Atmosphäre – auch im Erdgeschoss und Wohnbereich. Die Decke öffnet sich zum Bad. Die hohe Glasfront sorgt für viele Meter Lichteinfall. Die Hubfassade zur Terrasse verschwindet bei Bedarf vollständig im Boden. Der Übergang von Terrasse zu Wohnraum ist fließend. Auch, weil für die Terrasse der gleiche hellgraue Stein verwendet wird wie in den Innenräumen. Der roh aus dem Stein geschlagene Kamin und die massive Holz-Tischplatte mit echter Baumkante setzen der klaren Raumgestaltung etwas ursprüngliches entgegen. Massiv und rau – klar und minimalistisch. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Spiel der Gegensätze durch die gesamte Gestaltung des Hauses.